Die Schweizer Smash Szene zeigte sich 2022 stark mit einer aktiven Community. Im Gegensatz zu anderen Schweizer eSports-Szenen wurden Turniere in unterschiedlichen Grössen organisiert. Sogar der beste Spieler der Welt, «MKLeo», kam für das Schweizer International Invitational «e-Caribana» extra in die Westschweiz. Für eine lange Zeit organisierte der Verein «SBZ» Weeklys mitten in «Gerolds Garten», in der Westschweiz fanden Weeklys sowohl in Yverdon-les-Bains als auch in Genf statt, das «EXPLORIA»-Weekly respektive das «Absolute Frost»-Weekly.
Diese Events waren geeignete Trainingsmöglichkeiten für die grösseren Turniere des Jahres. Der «e-Caribana-Qualifier» lockte im Mai französische sowie spanische Top-Spieler an. Kurz danach zählte man am «Exodus 3 x GECO» über 100 Teilnehmer, darunter den finnischen Top-Spieler «Lancelot», der schliesslich den Sieg einholte. Vergleichbar grosse Turniere waren das «HeroFest»-Turnier, gehostet von Smash Contest, sowie das «Smash in Tuilière 2», gehostet von «Lausanne eSports», das im Stadium des Fussballvereins «Lausanne Sports» stattfand. Am Ende des Jahres gab es das schweizweite Invitational «BD’Smash 2». Die Spieler versuchten alles, um vom Prize Pot von 2000 Franken zu profitieren. Wir dürfen das grösste Turnier des Jahres natürlich nicht vergessen…
Highlight-Turnier des Jahres – das «e-Caribana»
Das Turnier, das mit Abstand die grösste internationale Aufmerksamkeit weckte, war das «e-Caribana» im Juni. Die besten Spieler Europas wurden eingeladen, aber Spieler aus anderen Kontinenten nahmen ebenso teil. Für die USA kämpften «Tilde» und «Mr. E», für Mexiko waren «MKLeo» und «Chag» am Start. Europas bester Spieler «Glutonny» war selbstverständlich mit dabei, ebenso der beste Spieler Spaniens «Sisqui» und der beste Spieler Deutschlands «Tarik», sowie andere. Für die Schweiz spielten BDS-Repräsentant «Kimbo», «Deox6», BabosGaming’s «Crash» und ich selbst, mYinsanity’s «Destany». Von ihnen belegten «Destany» und «Deox6» den 13. Platz von 32, wobei «Deox6» besonders gute Siege einholte. Er triumphierte über den besten Steve-Spieler Europas «Tropped». Ebenso holte er einen Sieg über den international bekannten Veteranen «Mr. E», der bereits zu «Smash Bros. Brawl»-Zeiten kompetitiv spielt.
Die Deutschschweiz
In der Deutschschweiz dominierten dieselben Top-Spieler wie zuvor: Lausanne Esports’ «Karpador64» zeigte sich stark mit der 2. Platzierung an «TheReset 7» und mit der 3. Platzierung am «Herofest». Er platzierte auch sonst regelmässig im Top-8-Bereich und konnte sich sogar während seinem Aufenthalt in Kanada einen Sieg über «Soar» holen, der beste Spieler Montreals. Lostik’s Spieler «DeepFreeze» platzierte nach einer inaktiven ersten Hälfte des Jahres hoch und wurde mehrfach Zweitplatzierter. Einen Turniersieg gelang dem «Giant» bisher noch nicht, auch wenn er massive Verbesserungen in seinem Gameplay gezeigt hat. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann ihm dieses Ziel gelingt. Wenn es einen Spieler aus der Deutschschweiz gibt, der den grössten Sprung gemacht hat, dann ist es niemand anderes als «SickBoy». Der Spieler aus demselben Team sorgte besonders in der zweiten Hälfte des Jahres für Spannung. Erstplatzierungen erreichte er am «BDS Monthly 2» und am «Exploria Season 2 tournament». Mal sehen, was er mit seinem ROB im nächsten Jahr anstellen kann.
Die Romandie
In der Westschweiz dominierte nach wie vor der Genfer «Deox6», der beste Byleth-Spieler Europas. Er holte sich am «e-Caribana» grosse Upsets und konnte auch sonst im europäischen Raum hohe Platzierungen sichern. Dass er seine Szene dominiert, heisst noch lange nicht, dass die Szene stagniert: In seiner Region sind zu dieser Zeit «Crow», «Artyst» und «PATOO» die «Rising Stars». Letzterer wurde Fünfter am «Smash in Tuilière 2» und schlug sogar den französischen Top-Spieler «Enki» mit seinem Lucas. Der Spieler aus Biel «Byron» ist heisser Anwärter für die Top 10 des kommenden Schweizer Powerrankings 2022. Seine beste Platzierung mag wohl sein 3. Platz am «Gaming Hotel» gewesen sein, auch sonst zeigt er regelmässig gute Performance.
«Kimbo» bleibt weiterhin einer der besten seiner Region und organisiert seit einigen Monaten die «BDS Monthly»-Serie und leistet damit einen grosszügigen Beitrag zur Smash-Szene. Bei Lausanne Esports ist dieses Jahr viel passiert: Das Team nimmt Spieler «Phonky» auf, der als Pac-Man-Main nur allzu gut zu den Sponsoren passt. «Rohan Doge» erleidet einen kleinen Rückgang an Resultaten, aber seine Investition in den neuen Main «Wario» wird sich in Zukunft auszahlen. Zu guter Letzt spielt nun «Deox6» für Lausanne Esports; damit dominiert das Team die Szene mit vier überzeugenden Spielern aus der ganzen Schweiz.
Destany vs Jaka – Der Klassiker
Die einzige Konstante, die es auf der Welt gibt, ist nicht die Veränderung, sondern ein «Destany vs Jaka»-Finale. Für das Jahr 2021 dominierte Isabelle-Spieler und Sked-Repräsentant «Jaka» die Top 8s auf europäischen Bühnen und blieb selbstverständlich auch in der Schweiz ungeschlagen. Im Dezember 2021 fand schliesslich das erste BD’Smash Invitational statt, damit gewann ich seit langem wieder mal ein Turnier über den St. Galler und konnte damit seiner Erä an Dominanz ein Ende setzen. Die «Jaka vs Destany»-Grand Finals waren auch dieses Jahr mehrfach zu sehen. Ich gewann die Mehrheit der Turniere über meinen Erzrivalen, doch im Dezember gelang es «Jaka» endlich wieder, einen Turniersieg zu holen, ironischerweise wieder am «BD’Smash Invitational 2».
Ausblick
Während die ganze Welt dieses Jahr für einen Steve- und Kazuya-Bann ausrief, blieb die Schweiz von diesem Aufruhr relativ verschont. Wir erlebten unglaublich starken Support von eSports-Teams aus allen Ecken der Schweiz. Ausserdem schienen einige Unternehmen auf den Zug aufgesprungen zu sein, so etwa Sinalco, welches hauptsächlich das «HeroFest»-Turnier unterstützte. Auch «Opel» organisierte sein erstes Turnier im Juni. Die eSports-Organisationen Lausanne Esports und BDS zeigten ihre Unterstützung durch ihre Events, ebenso appellierte Smash Contest an die DACH-Community durch Turniere wie das «Gaming-Hotel». Dank des starken User-Votings auf Twitter organisiert nun Sked offline Events für Smash an LAN-Parties.
Wir dürfen uns den Organisationen sehr dankbar zeigen. Auch sonst dürfen wir stolz auf unsere aktive Community sein, die vieles auf die Beine stellen kann. Ich meine da vor allem die Turnierorganisatoren, die auf eine ganz altruistische Art und Weise Events organisieren, Algorithmen für Rankings entwerfen und nichts im Gegenzug verlangen. Am Anfang des neuen Jahres wird es ein neues Schweizer Powerranking geben, darauf dürfen wir sehr gespannt sein.
Quelle: esports.ch