Damit die Leute möglichst zuhause bleiben, hat sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO nichts mehr gegen das Gamen: Vielmehr unterstützt sie eine Kampagne der Branche, die den Griff zum Controller oder zur Maus bewirbt.
So oder so boomt das Gamen während des Lockdowns. Auch die Streamer auf Twitch und den anderen Streaming-Plattformen spüren deutlich, dass sich Schweizer vermehrt auf «Fifa20», «CS:GO» und «World of Warcraft» tummeln. Weltweit haben Twitch-Kanäle laut der Analyseplattform Twitchtracker.com eine Zuschauerzunahme zwischen 10 und 60 Prozent. In der Schweiz ist das Wachstum sogar noch grösser, auch wenn die Schweiz-Gamer nicht 100’000 Zuschauer haben sondern eher 100. Der Twitch-Kanal des ZSC Lions E-Sports etwa hat im Moment doppelt so viele Zuschauer wie sonst. Anstatt Eishockey-Playoffs schauen die ZSC-Fans halt die virtuelle Version.
Michael Bieri ist Geschäftsführer seiner eigenen E-Sport-Agentur und sieht in der Corona-Krise eine Riesenchance für die Gaming-Kultur. Er sagt, Gaming sei noch nie so stark im Fokus gewesen wie jetzt. Entwickler könnten ihre neuen Spiele einer breiteren Masse präsentieren. Ob allerdings die Zuschauerzahlen auch nach dem Ende der Corona-Welle so konstant hoch blieben, werde sich erst noch zeigen.