Nun verlieren die Schweizer eines ihrer Aushängeschilder. Am Freitagabend verkündet der Verein auf dem offiziellen Twitter-Kanal die Hiobsbotschaft: «Sevette Geneva eSports hat beschlossen, eine Pause einzulegen.»
Zu diesem Zeitpunkt waren dem Team laut der offiziellen Webseite 13 E-Sportler, zwei Nachwuchsspieler sowie drei Mitarbeiter angehörig.
Schuld daran hat offenbar auch die Corona-Krise: «Nach langen strategischen Überlegungen und in Anbetracht der globalen gesundheitlichen Situation, die es dem Club unmöglich machen, seine Events zu organisieren, hat Servette Geneva eSports beschlossen, sich vorläufig von der eSports-Szene zurückzuziehen.»
Entscheid überrascht eigene Spieler
Nau.ch hat mit einem betroffenen Spieler, welcher anonym bleiben will, gesprochen. So liefen viele der Verträge per Ende August aus und würden nun nicht erneuert. Auf den Lohn müssen sie demnach ab sofort verzichten.
Kritisch sieht der E-Sportler die interne Kommunikation. So sei er erst zwei Stunden vor der Öffentlichkeit von der Mitteilung überrascht worden.
«Meiner Meinung nach verlief die Kommunikation nach aussen gut – jedoch nicht bei Spielern und Mitarbeitenden. Viele warteten beispielsweise noch auf die Freigabe von Turnierteilnahmen», erklärt er.
Den Entscheid sieht der E-Sportler aber pragmatisch: «Die Dinge hätten sich anders entwickeln können, aber dies ist die Realität von Sportvereinen in Zeiten von Covid-19. Trotzdem erachte ich es als seltsam, dass die Abteilung, welche den Club weiterhin repräsentieren konnte, eingestellt wurde.»
Pausieren weitere Klubs den E-Sport?
Es bleibt abzuwarten, ob andere bekannte Fussballklubs den gleichen Schritt gehen. Hierzulande sind viele weitere Vereine – insbesondere aus der Romandie – im E-Sports aktiv. Darunter der FC Lausanne, Neuchâtel Xamax, der FC Sion und FC Basel.
Dabei ist der Servette FC nicht der erste Klub, der seine Tätigkeiten pausiert. Auch der FC St.Gallen stoppte vergangenes Jahr seine E-Sports-Aktivitäten komplett.
Im Gegensatz dazu kam es diese Woche im Eishockey zu erfreulichen E-Sports-Nachrichten: Die nächste NLA-Saison wird von einem Turnier im Game NHL 21 begleitet. So werden schon bald alle zwölf Vereine der Liga eigene E-Sportler engagieren.
Quelle: nau.ch