Wer sich mit E-Sport beschäftigt, der stösst früher oder später auf Silentgaming. Die Organisation, die ihre Wurzeln in Aarwangen BE hat, ist Stammgast an jedem grossen Turnier und gehört heute zu einem der besten Clans in der Schweiz, doch jetzt ist fertig.
Die Organisation hat ihren Ursprung eigentlich schon im Jahr 2004, als ein paar Freunde zusammen unter dem Namen Silent-Killers die «Counter-Strike 1.6» Szene bereichern wollten. Wirklich grosse Erfolge feierten die Jungs nicht, denn der Spass stand im Vordergrund. Ein Jahr später wurde aus den Killern dann Silentgaming und damit verbunden auch die ersten Schritte in Richtung E-Sport bis zur offiziellen Gründung im Jahr 2006. Ihr «CS 1.6» -Team nahm die Trainings auch ein wenig seriöser und Silentgaming spielte sich in der damals grössten Schweizer E-Sport-Liga die Ligatabelle hoch bis in die zweithöchste Liga. Die ersten Turniere wurden gewonnen und Silentgaming etablierte sich in der Schweizer E-Sport-Szene.
Vom Spassteam zur ernsten E-Sport-Organisation
Mit der Zeit wurde Silentgaming immer grösser, sie feierten in verschiedenen Spielen mehr Siege, bis die Motivation nachliess und der Clan eine Pause brauchte. Lange hörte man nichts aus dem Oberaargau, bis 2014 das grosse Comeback folgte und auch die erfolgreichste Zeit. Silentgaming verwandelte sich vom Verein unter Freunden zur seriösen E-Sport-Organisation mit vielen der besten Spieler, die dieses Land zu bieten hat.
Vor vier Jahren setzten die Oberaargauer alles auf eine Karte: E-Sport mit nationalen Sponsoren im Rücken. Allein im letzten Jahr hatte Silentgaming ein Budget von 40’000 Schweizer Franken und verbuchte viele Erfolge.
Schlussstrich oder Neustart?
In diesem Jahr dann der grosse Schock. Nachdem sich Silentgaming schon aus dem Schweizer E-Sport-Verband zurückgezogen hatte, zieht das Urgestein nun einen totalen Schlussstrich. Wie Vizepräsident Remo Blaser im Video-Interview mit 20 Minuten erklärt, gab es mehrere Gründe für den Rückzug aus dem E-Sport.
Der Hauptsponsor sprang ab, die eingekauften Spieler waren zum Teil undankbar und verhielten sich wie die grössten Diven. Durch dieses Drama, Stress und die unsichere Zukunft hatten dann auch die Leute im Management keinen Bock mehr und sind fast alle zurückgetreten. Silentgaming als Verein bleibt aber bestehen, man macht aber ein Schritt zurück und spielt wieder unter Freunden. Laut Remo Blaser will man aber die Schweizer E-Sport Szene weiter unterstützten, wie genau, ist aber noch unklar.
Quelle: 20 Minuten